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Reisekrankheiten: Was hilft?

Menschen zieht es im Urlaub in die Ferne. So manche von ihnen haben das Pech, während der Reise gesundheitliche Probleme zu bekommen. Den meisten lässt sich vorbeugen, mit guter Vorbereitung und gesundem Menschenverstand.

Gute Vorbereitung beginnt acht Wochen vor der Reise

Zu einer gründlichen Reisevorbereitung gehören, gerade bei Fernzielen, die passenden Schutzimpfungen. „Welche Schutzimpfungen sinnvoll sind, unterscheidet sich von Land zu Land. Deshalb ist es in der Regel sinnvoll, sich sechs bis acht Wochen vor der Reise von Hausarzt oder Hausärztin beraten und eventuell auch impfen zu lassen. Dann bleibt genügend Zeit, damit sich der Schutz aufbauen kann“, empfiehlt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. Außerdem gehört zur Reisevorbereitung eine gut sortierte Reiseapotheke, in der Medikamente gegen Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Durchfall ebenso zu finden sind wie ein wenig Verbandmaterial, um kleine Wunden zu versorgen. Chronisch Kranke sollten ausreichend viele der für sie unentbehrlichen Arzneimittel einpacken. Bei starken Schmerzmitteln wie Opioiden oder auch medizinischem Cannabis müssen die jeweiligen Einreisebestimmungen beachtet und die notwendigen Bescheinigungen eingeholt werden.

Reisekrankheit Kinetose

Eine typische Reisekrankheit ist die Kinetose. Ihre Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Blässe und Kaltschweißigkeit werden durch die Bewegungen des Transportmittels verursacht. Egal, ob die Kinetose als See- oder Flugkrankheit daherkommt oder uns bei einer Autofahrt auf kurvigen Bergstraßen trifft, immer ist ein durch Bewegung gestörter Gleichgewichtssinn die Ursache. „Gegen die Reisekrankheit hilft es am besten, schon bei den ersten Symptomen aktiv zu werden. Wer zum Beispiel bei einer Autofahrt leichte Übelkeit verspürt, kann die Augen auf den Horizont richten. Das gibt den Augen feste Orientierung“, rät Marschall.

Urlaubsfreuden bewusst genießen

Auch am Urlaubsort lässt sich einiges dafür tun, gesund zu bleiben. Das beginnt mit einem effektiven Schutz vor UV-Strahlen, der Schädigungen der Haut durch die Sonne verhindert. „Es lohnt sich, einen Sonnenbrand zu vermeiden. Denn jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko“, so Marschall. Sie empfiehlt, nicht ohne Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor in die Sonne zu gehen. Noch besser geschützt ist die Haut durch Textilien und der Kopf durch Hut oder Kappe. Der Sonnenschutz sollte wiederholt aufgetragen werden, besonders nach dem Sprung ins kühle Nass.

Und der Darm?

Ein anderes häufiges Urlaubsproblem sind Darminfektionen, besonders bei Fernreisen in Regionen mit tropischem Klima. Sie entstehen durch Keime. Den besten Schutz davor bietet frisch gekochtes Essen und eigenhändig geschältes frisches Obst. Wasser sollte man möglichst abgekocht trinken. Wenn sich doch Durchfall einstellt, heißt es vor allem viel trinken. Am besten bringt man für solch einen Fall schon von zu Hause Elektrolytpulver mit, das man im Wasser auflöst. Für Aktivitäten im Freien empfiehlt Marschall, auch an den Schutz vor lästigen Mücken und Zecken zu denken. Denn die können in so manchem Urlaubsland noch deutlich häufiger auftreten als in Deutschland und sind als Überträger von Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber gut bekannt. „Ein guter Schutz ist hautbedeckende Kleidung. Sie sollte vor allem in tropischen Ländern in den Abendstunden getragen werden, um Stechmücken abzuwehren“, empfiehlt Marschall. (Barmer)


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